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Westfalenpost: Sagen, was Sache ist Deutscher Kampfeinsatz in Afghanistan

Hagen (ots)

Von Jörg Fleischer
Das Wort Kampfeinsatz war in den Reihen der Bundesregierung lange 
Zeit ein Unwort, wenn es um den Auftrag der Bundeswehr in Afghanistan
ging. Lange Zeit prägten vorrangig die schönen Begriffe Wiederaufbau 
und Stabilisierung das Bild vom guten deutschen Soldaten am 
Hindukusch. Vom Krisengebiet Afghanistan mochten Kanzlerin und 
Verteidigungsminister zwar sprechen, aber vom Krieg am Hindukusch 
lieber nicht. Vertrauen in den Einsatz hat diese Informationspolitik 
nicht geschaffen - eher Skepsis und Ablehnung im Volke. Denn alle 
wissen, dass die Lage schlimmer ist, als die Regierung zugeben mag. 
Ihre Strategie war und ist falsch. Beispiel Kommando Spezialkräfte: 
Es kämpfte an der Seite der Amerikaner, doch das durfte so recht 
niemand wissen.
 Nun haben Merkel und Jung eine neue Chance, den Bürgern klar zu 
sagen, was Sache ist. Nach der Bitte der Nato soll die Bundeswehr nun
erstmals ganz offiziell einen Kampfverband in Afghanistan stellen. Es
besteht kein Zweifel, dass Berlin diesem Anliegen des Bündnisses 
entsprechen muss - aus Gründen der Solidarität. Damit sollte dann 
aber auch das Wort Kampfeinsatz ganz selbstverständlich zum 
öffentlichen Sprachgebrauch des Verteidigungsministers gehören. Es 
entspräche nur der Wirklichkeit dieses deutschen Engagements am 
Hindukusch. Es ist lebensgefährlich. Es kann Tote geben, jederzeit. 
Die Gefahr ist immer da. Das ist das ganz normale Risiko deutscher 
(Kampf-)Truppen im Norden Afghanistans. Der viel gefährlichere Süden 
könnte bald eine weitere Aufgabe für sie sein. Denn das nächste 
Anliegen der Allianz wird kommen. Ganz sicher.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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