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Westfalenpost: Risse in der Politur

Hagen (ots)

China und der tibetische Protest
Von Eberhard Einhoff
Gab es da nicht das Versprechen Pekings, die Menschenrechte einhalten
zu wollen? Legt nicht das Internationale Olympische Komitee größten 
Wert darauf, dass fröhliche, friedliche Spiele nur an Länder vergeben
werden sollten, die die Menschenrechte respektieren? Schöne Worte, 
pflichtgemäß gesprochen, mit großem Pomp und ebensolcher Emotion 
transportiert, verschleiern den Blick dafür, dass Olympische Spiele 
und Politik nicht zu trennen sind.
 Eine solche Trennung aber hätten Chinas Machthaber am liebsten 
gehabt. Zu spät: Buddhistische Mönche und wütende junge Menschen aus 
Tibet stellen sich vor den Augen der Welt gegen die chinesische 
Staatsmacht, die über Jahrzehnte keine ernstzunehmende Bereitschaft 
zum Erarbeiten einer politischen Lösung des Tibet-Problems hat 
erkennen lassen. Und Peking reagiert wieder einmal mit 
niedermachender Gewalt.
 So beschmutzt der neue Wirtschaftsgigant sein speziell für die 
Olympischen Spiele auf makellosen Glanz poliertes Bild selbst. Dabei 
ist es ja nicht einmal so, dass nicht unter der blitzenden Politur 
ohnehin schon eine ganze Menge Schmutz zu finden wäre, wie etwa die 
Zwangsumsiedlungen für die Spiele und die Inhaftierung missliebiger 
Aufmüpfiger. Doch die schiere Gewalt fokussiert nun den Blick der 
Welt auf China. Und der Gewaltlosigkeit des Dalai Lama entsagen 
mittlerweile auch viele Tibeter. Das lässt für die nahe Zukunft 
nichts Gutes erahnen.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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