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Westfalenpost: Linker Selbstdarsteller Frontmann Lafontaine überfordert Beck

Hagen (ots)

Von Jörg Bartmann
Der Revanchefeldzug gegen seine alten Genossen läuft für den 
Machtmenschen von der Saar zielorientiert. Autoritär hält Lafontaine 
die Linken auf Kurs, nutzt die Schwäche der SPD gnadenlos und ruft 
zum Systemwechsel auf. Dass vielen die "Oskar-Rufe" in seiner 
zusammengewürfelten Partei im Hals stecken blieben, seine Wahl recht 
bescheiden ausfiel, stört ihn dabei nicht. Lafontaine ist davon 
besessen, die Linkspartei so stark zu machen, dass neben Ottmar 
Schreiner oder auch Andrea Nahles die Sozialdemokraten insgesamt mit 
ihm den politischen Schulterschluß suchen.
 Kompromisslos nimmt der Sozialstaatsnostalgiker es in Kauf, dass er 
mit seiner Linie die Linken vermehrt regierungsunfähig macht. 
Lafontaine will keine Verantwortung übernehmen, er möchte aus der 
Opposition heraus die etablierten Parteien vor sich hertreiben: Mit 
Kampagnen, mit einem steuerfinanzierten 50-Milliardenprogramm für 
Gesundheit, Bildung und Umwelt. Fragen nach der Finanzierung lässt er
konfus im Nirgendwo landen.
 Lafontaine spürt schon den Wind der Geschichte in den Segeln. So 
sieht sich der Populist, der begnadete Redner, der unglaubwürdige 
Politiker. Dass seine Partei noch kein Programm vorweisen kann, passt
ins Bild. Lafontaine setzt auf Themen, die er je nach Lage 
durchzieht. Das ist der Stil eines Selbstdarstellers, bei dessen 
Winkelzügen ein Mann wie Kurt Beck strategisch völlig überfordert ist
und die SPD zur Zerreißprobe getrieben wird.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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