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Westfalenpost: Worten folgen Taten

Hagen (ots)

500 Millionen Euro für Schutz der Natur
Von Thorsten Keim
Angela Merkel ist 2007 Klimakanzlerin geworden. Im vergangenen Jahr 
ging es darum, Europa auf Klimaziele zu verpflichten, die den 
gordischen Knoten bei den internationalen Verhandlungen lösen 
konnten. Gestern verlieh die Bundeskanzlerin mit ihrer 500 Millionen 
Euro schweren Morgengabe dem UN-Naturschutzgipfel in Bonn frischen 
Schwung und neue Qualität.
 Bislang verliefen die Verhandlungen der 6000 Regierungsvertreter aus
mehr als 190 Ländern, die bis Freitag in der ehemaligen 
Bundeshauptstadt über die biologische Vielfalt debattieren, zäh und 
ergebnislos. Dabei profitieren wir alle von den Dienstleistungen, die
die Natur kostenlos für uns bereitstellt. Die deutschen Millionen 
setzen ein wichtiges Signal.
 Klima- und Artenschutz, Überlebensfragen für die Erde, gelingt nur, 
wenn die Entwicklungs- und Schwellenländer gewaltige Leistungen für 
die Menschheit erbringen. Das können ihnen große Industrienationen 
wie Deutschland, die ihre Ressourcen - und die der Welt - in den 
vergangenen 200 Jahren rücksichtslos verprasst haben, aber nur dann 
zumuten, wenn sie bereit sind, dafür zu bezahlen.
 Freuen wir uns also über das zusätzliche 500 Millionen schwere 
Paket, um Kettensägen und Brandrodungen im Regenwald zu stoppen. Und 
denken nicht darüber nach, wieviel Tausende von Tonnen Treibstoff die
Teilnehmer aus aller Welt für ihre Reise nach Bonn verprasst haben 
und kritisieren auch nicht, dass der deutsche Steuerzahler für 
Anreise und Aufenthalt unterm Strich mindestens 50 Millionen Euro für
seine Gastgeberrolle bezahlen muss. Für die Umwelt ist uns nämlich 
nichts zu teuer.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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