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Westfalenpost: Müllers Ahnungen

Hagen (ots)

Neue Spekulationen um deb Gaspreis
Von Stefan Pohl
Immer neue Rekordstände des Ölpreises lassen Schlimmes erahnen: Für 
die deutsche Konjunktur und die Weltwirtschaft, für die 
Teuerungsraten, für das verfügbare Einkommen der Verbraucher, deren 
Ausgabenfreude nach den Prognosen schlauer Wirtschaftsforscher ja den
Aufschwung stützen soll. Und, nicht zuletzt, für die Gaspreise, die 
an den Ölpreis gekoppelt sind. Ahnen heißt aber auch: nicht genau 
wissen.
 Um wieviel die Gaspreise nun tatsächlich bis zum Herbst steigen, 
weiß natürlich auch SPD-Mann Müller nicht, der die unselige 
Angewohnheit von Politikern aller Parteien fortsetzt, 
Handlungsfähigkeit vorzugaukeln, wo keine ist. Mit einer lässig in 
die Welt gesetzten Zahl von 40 Prozent, durch keine heute verfügbare 
Erkenntnis gedeckt, erregt er natürlich Aufmerksamkeit. Er will den 
Verbrauchern weismachen, die Politik sei an ihrer Seite und könne 
etwas für sie tun, wenn die Kopplung des Gaspreises an den Ölpreis 
wegfalle. Nichts kann sie, allenfalls Rahmenbedingungen für die 
Wirtschaft setzen, und die sind zuletzt für Energiekonzerne so 
ausgefallen, dass letzte Fesseln gelockert wurden - unter 
tatkräftiger Mithilfe der Sozialdemokraten.
 Der Gaspreis wird jedenfalls nicht im Berliner Umweltministerium 
gemacht. Auch nicht im Wirtschaftsministerium - mit den Kollegen so 
über Kreuz, dass hier die Ursache für Müllers Warnung zu suchen ist. 
Der Effekt: Die Verbraucher werden noch ängstlicher, halten ihre 
Geldbörsen noch fester. Ein wirklich schöner Erfolg!

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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