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Westfalenpost: Fahrstuhl nach unten Viel tiefer geht es für die SPD nicht mehr

Hagen (ots)

Von Bodo Zapp
Es war einmal eine große, stolze Partei. Die ließ nichts 
unversucht, sich klein zu kriegen. Man könnte fast Mitleid mit der 
SPD haben. Doch die immer tieferen Umfragelöcher sind vorwiegend 
hausgemacht.
 Erst hatte man nicht wirklich Glück mit der Wahl des Vorsitzenden, 
dann kam dessen Unvermögen dazu. Kurt Beck ist ein freundlicher Mann,
er ist stets bemüht, als Chef im Bundesring bekommt er aber nichts 
auf die Reihe. Die linke Nahles denkt, Beck glaubt, dass er lenkt. 
Zumindest tut er so. Der Schlingerkurs - sozial links, Mitte links, 
grundsätzlich links, oder wie oder wann? - ist Garant für die Fahrt 
nach unten.
 Das ist bitter für die Sozialdemokraten und nicht gut für das Land. 
Becks Fremdeln mit dem Berliner Parteienbetrieb schadete ihm bei den 
SPD-Mitgliedern nicht unbedingt. Sein Einerseits-Andererseits-Kurs 
gegenüber Lafontaines Linkspartei - willkommene Umsturzhelfer gegen 
Köhler, als Koalitionspartner vorerst Igitt - wird ihm jedoch von 
vielen übel genommen. Die Basis weiß nicht, was und wem sie glauben 
soll und wohin der Weg geht, sie ist verunsichert und gespalten. Dass
Forsa-Chef Güllner "seine" SPD immer noch schlechter dastehen sieht 
als andere, kommt erschwerend hinzu.
 Die Steinbrückmeiers, in der Mitte verankert, halten sich zurück. 
Vorsicht ist die Mutter der Machtkiste. Was also ist zu tun? Augen 
auf und durch, möchte man raten: Bald sollte klar sein, wer gegen 
Merkel verliert, wenn kein Wunder geschieht. Steinmeier wird 
Kanzlerkandidat, Beck bleibt Parteichef, Müntefering steigt mit ins 
Führungsboot - das kann ein Weg aus dem Tal der Verzagtheit sein.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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