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Westfalenpost: Im Teufelskreis

Hagen (ots)

Hochschulfreiheit und privates Geld
Von Monika Willer
Die Freiheit von Forschung und Lehre ist die Bedingung dafür, dass 
Universitäten überhaupt erfolgreich arbeiten können. Im Idealfall 
bezahlt also der Staat, und die Professoren machen, was sie wollen. 
Doch sogar ein solches Luxus-Konzept kann negative Folgen erzeugen - 
wie ausufernde Bürokratie und Praxisferne. Genau um diesen Auswüchsen
zu entgehen, ist die Privatuni Witten-Herdecke vor 25 Jahren 
gegründet worden.
 Die Freiheit vom staatlichen Gängelband bringt jedoch neue 
Abhängigkeiten mit sich: von privatem Geld. Das erfährt die 
Hochschule nicht zum ersten Mal existenzgefährdend schmerzhaft. Die 
rund 1100 Studenten können das Überleben nicht alleine sichern, sie 
zahlen ohnehin schon zwischen 18 000 und 40 000 Euro für ihre 
Ausbildung.
 Witten-Herdecke könnte zum Modellfall für das Schicksal von 
Privatuniversitäten in Deutschland werden. Bieten diese Einrichtungen
"bücherlastige" Fächer wie Jura oder wirtschaftswissenschaftliche 
Studiengänge an, können sie mit mehr oder weniger Qualitätsanspruch 
überleben. Denn die sind preiswert. Medizin aber, das gerühmte 
Herzstück in Witten-Herdecke, ist in gar keinem Fall billig zu haben.
 Mit der Umwandlung in eine Stiftungsuniversität versucht die 
Privatuni, sich von den tagespolitischen Wechselfällen der 
Finanzierung unabhängig zu machen. Doch Stiftungsgelder müssen aus 
privater Quelle fließen: Ein Teufelskreis.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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