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Westfalenpost: Mit aller Härte

Hagen (ots)

Deutsche Lösung für die Dresdner Bank
Von Stefan Pohl
Die Zeiten, in denen Bankkaufmann als Beruf mit Zukunft galt, zu dem 
sicherheitsbewusste Eltern ihren Sprösslingen guten Gewissens raten 
konnten, sind vorbei. Und die Zahl der heute noch bestehenden 
Traditionsunternehmen mit klingenden Namen aus der 
Reichsgründungsphase um 1870 wird immer kleiner.
Nun trifft es, mit der Übernahme durch die Commerzbank, die Dresdner 
Bank mit aller Härte. Auch wenn sich für die Kunden nichts ändert - 
es ist das Ende eines schleichenden Niedergangs: Ihr Name wird 
getilgt, das grüne Werbe-Band der Sympathie vollends zerschnitten. 
6500 Stellen in Deutschland werden gestrichen, rund 350 Filialen 
geschlossen.
Die Beschäftigten der einst stolzen Nummer 2 auf dem deutschen Markt 
hatten es nicht leicht, seitdem die Dresdner Bank als Braut 
herumgereicht wurde, bevor sie 2001 bei der Allianz Versicherung 
landete: stets von Umorganisationen betroffene Verfügungsmasse, immer
in Unsicherheit um den eigenen Arbeitsplatz.
Die Bundesregierung jubelt über die deutsche Lösung mit einem 
politisch gewollten neuen Branchen-Schwergewicht, das auch 
international mitmischen kann. Es sieht so aus, als ob der andere 
Bieter, die chinesische CD-Bank, mit Gewalt von Deutschland 
ferngehalten werden sollte. Aber offene Märkte predigen und den 
eigenen abschotten - das passt nicht zusammen.
Hat der neue Banken-Riese Zukunft? An der Börse ist man skeptisch. 
Die Antwort hängt vom erfolgreichen Fusionsverlauf mit den erwarteten
Einsparungen ab. Ins Mittelstandsgeschäft und in die 
Privatkundenbetreuung - dies will die Commerzbank ausbauen - drängt 
es viele.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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