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Westfalenpost: Falsches Signal Staatsgarantie ist überflüssig - oder nicht?

Hagen (ots)

Von Sven Nölting
Banken brechen zusammen, Börsenkurse stürzen ab, fast täglich 
erreichen uns neue Hiobsbotschaften vom Finanzmarkt. Der Schock sitzt
tief, das Vertrauen ins Bankensystem ist nachhaltig erschüttert. Und 
das Schlimmste: Auch Experten wissen nicht, wie lange und wie massiv 
die Krise noch wüten wird. Die Folge und zugleich Kern des Problems 
ist der breite Vertrauensverlust - längst nicht mehr nur an den 
Finanzmärkten.
 Vor diesem Hintergrund hat sich die Bundesregierung in der Hektik um
die drohende Pleite der Hypo Real Estate zu einem überaus 
fragwürdigen Schritt hinreißen lassen. Die staatliche Garantie für 
alle Spareinlagen ist als Beruhigungspille für verunsicherte Bürger 
gedacht, aber ein falsches Signal.
 Keine Panik, Euer Geld ist sicher, lautet die Botschaft. Das wäre 
durchaus sinnvoll - wüßte man nicht, dass die Einlagensicherung in 
Deutschland so weitreichend ist wie nirgendwo sonst auf der Welt und 
die Banken selbst zu 100 Prozent für das Geld jedes Normalsparers 
garantieren. Daher wäre die Staatsgarantie eigentlich überflüssig, 
und wenn nicht, sogar schädlich. Schließlich stellt der Schritt die 
bankeninterne Einlagensicherung in Frage und nährt so ungewollt 
Spekulationen, die Lage sei weit schlimmer als bisher bekannt. Damit 
hätte die Bundesregierung ihr Ziel nicht nur verfehlt, sondern genau 
das Gegenteil erreicht.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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