Westfalenpost: Gebot der Vernunft Bund sagt Bahn-Börsengang vorerst ab
Hagen (ots)
Von Sven Nölting
Der Bund zieht die Notbremse und legt den Börsenplan der Bahn auf Eis. In Zeiten weltweit kollabierender Aktienmärkte war diese Entscheidung absehbar und ein Gebot der Vernunft. Ein Börsengang jetzt käme einem finanziellen Harakiri gleich, hieße, Staatsvermögen ohne Not aufs Spiel zu setzen. Ein Preis, der den Wert der Anteile angemessen widerspiegelt, lässt sich mit Aktien derzeit nicht erzielen. Selbst den Befürwortern der Teilprivatisierung der Bahn dürfte daher klar sein, dass es zur Absage keine Alternative gab. Diese Einsicht dürfte vor allem Bahnchef Mehdorn schwer gefallen sein, der das umstrittene Vorhaben gegen alle Widerstände durchgesetzt hatte und nun am liebsten so schnell wie möglich Fakten schaffen wollte. Vorerst ist es nur ein unfreiwilliger Zwischenstopp auf dem Weg zum Kapitalmarkt. Er bietet aber auch die Chance, das Vorhaben ganz zu stoppen. Denn der Börsengang nützt der Bahn - aber weder den Bahnfahrern noch dem Wettbewerb auf der Schiene.
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