All Stories
Follow
Subscribe to Westfalenpost

Westfalenpost

Westfalenpost: Zurück in die 70er?

Hagen (ots)

Politik streitet um Konjunkturprogramm
Von Winfried Dolderer
Raus aus der Zwangsjacke, rein in die Spendierhosen, was den Banken 
recht war, soll das der Autoindustrie, dem Bau, dem Handwerk nicht 
billig sein? Früher haben wir noch auf jede Milliarde geguckt, heute 
ist der Staat als Retter und Konjunkturlenker gefragt. Zurück in die 
Siebziger also.
Das ist die Lektion, die Gewerkschaften und SPD-Linke am liebsten aus
der Bankenkrise ziehen würden, wenn sie ein 
25-Milliarden-Konjunkturprogamm verlangen, um die Gefahr eines 
Wirtschaftseinbruchs abzuwenden. Man kann es ihnen sogar nachfühlen.
Wer erlebt hat, wie der Bundestag in kürzester Zeit ein Programm 
astronomischen Ausmaßes durchgewinkt hat, um den Finanzsektor zu 
stabilisieren, dem kann schon der Gedanke kommen, dass sich damit die
politischen Koordinaten verschoben haben: Konsolidierung, das war 
gestern. Vor der Krise.
Es ist ja auch verlockend, dem Staat, der notgedrungen den Eindruck 
erweckt hat, er sei mit nichts zu überfordern, auch noch die Rettung 
aller bedrohten Arbeitsplätze anzuvertrauen. Nur dass der Eindruck 
eben täuscht. Das würde spätestens dann offenbar, wenn die Banken in 
die Verlegenheit gerieten, die 480 Milliarden komplett abzurufen. Und
die Erfahrung der siebziger Jahre zeigt, dass Konjunkturprogramme in 
der Regel nicht mehr bewirken als in Strohfeuern Steuergelder zu 
verbrennen.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original content of: Westfalenpost, transmitted by news aktuell

More stories: Westfalenpost
More stories: Westfalenpost
  • 26.10.2008 – 17:31

    Westfalenpost: Der ewige Taktiker CSU wählt Seehofer zum Parteichef

    Hagen (ots) - Von Jörg Bartmann Der Lebenstraum ist erfüllt: Horst Seehofer ist neuer CSU-Chef und als Zugabe wird er heute noch zum bayerischen Ministerpräsidenten gewählt. Die Ämter sind ihm nur so zugeflogen, nachdem die Wähler die CSU abstrafte. Beckstein und Huber mussten ihre Posten quittieren, es kam die Zeit des Eigenbrötlers, dem die Finanzkrise ...

  • 24.10.2008 – 20:45

    Westfalenpost: Symptom Nacktscanner

    Hagen (ots) - An Flughäfen herrscht schon Hysterie Von Harald Ries Nacktscanner - welch ein treffendes Wort - sollen an deutschen Flughäfen also nicht eingesetzt werden. Wie schön. Aber wer hier abfliegt, kommt woanders an und will von da wieder nach Hause. Dann muss er sich eventuell doch optisch frei machen. Andererseits: Ist Scannen wirklich schlimmer als Grabschen? Das neue Aufrege-Gerät ist ja nur Symptom ...

  • 23.10.2008 – 19:53

    Westfalenpost: Warnschuss Probleme bei Daimler sind hausgemacht

    Hagen (ots) - Von Stefan Pohl Wenn ein Vorzeige-Unternehmen der deutschen Industrie in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckt, ist Häme unangebracht. Auch dann, wenn der eigene Mercedes wegen defekter Elektrik oder Elektronik schon zum zehnten Mal in der Werkstatt steht oder die hohen Unterhaltungskosten nerven. Nur wenn die Begründung für die Probleme offensichtlich nicht stimmt, darf man schon einmal die ...