Westfalenpost: Von Obama lernen
Hagen (ots)
Verschuldung erreicht Rekordhöhe Von Jörg Bartmann Deutschland wird von einem Schuldenstand in Höhe von rund 1,5 Billionen Euro geplagt. Jede Sekunde kommen 474 Euro hinzu. Das sind Dimensionen, die kaum noch beherrschbar, geschweige denn von heute auf morgen zu eliminierensind. Der ausgeglichene Bundeshaushalt ist durch die Finanzkrise in weite Ferne entschwunden - Ende offen. Ohne Zweifel, da wird die Macht zur Last. Wie reagiert die politische Elite darauf? Sie flüchtet sich in Kleinteiligkeit, flickt ein wenig hier, vertröstet dort. Das Wahljahr tut sein Übriges. Die Große Koalition wird von den Mitwirkenden ad absurdum geführt. Das kann doch nicht der Weg sein, um aus der wütenden Rezession herauszukommen. Schon deshalb nicht, weil der Gesellschaft die Bereitschaft entzogen wird, der politischen Vorgabe zu folgen. Glaubwürdigkeit ist mehr als ein Schlagwort, sie muss vermittelt und vorgelebt werden. Davon ist wenig zu sehen. Die CDU hat unter Angela Merkel mehrere Wendungen und Windungen hingelegt, zuletzt beim Mindestlohn. Der Partner, die SPD, ist allzu sehr verstrickt in interne Probleme. Pragmatismus ist gefragt, mit Prinzipienstärke. Da besteht hoher Nachholbedarf. Wie es gehen kann, führt gerade Barack Obama vor. Er hat zwei Kriege und die Weltwirtschaftskrise geerbt. Gleichwohl glauben die Amerikaner, dass er ihre Lebensbedingungen verbessert. Er hat als charismatischer Politiker seine Gegner umarmt, Versprechungen umgesetzt und erkennen lassen, dass er handeln will. Wie wohltuend. Im Gegensatz zur deutschen Beliebigkeit.
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