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Westfalenpost: Zwanglos

Hagen (ots)

Agrar-Marketing vor Neuorientierung
Von Sven Nölting
Landwirte dürfen künftig nicht mehr zwangsweise zur Finanzierung 
staatlich organisierten Marketings zur Kasse gebeten werden. Das ist 
nachvollziehbar und richtig. Denn die deutsche Agrarwirtschaft leidet
nicht mehr an Wettbewerbsnachteilen. Und seit die Europa-Richter der 
CMA die explizite Werbung für deutsche Produkte verboten haben, 
zweifeln nicht wenige Bauern zu Recht an ihrem Nutzen aus den nun 
unverbindlichen Slogans. In der Tat dürfte vielen besser damit 
gedient sein, wenn sie sich zu Werbezwecken auf regionaler Ebene 
zusammenschließen. Einerseits.
Andererseits bricht der Branche ein etabliertes Marketingsystem weg, 
das dringend ersetzt werden müsste. Dass Pläne für ein solches Modell
ohne Zwangsabgabe nicht wenigstens vorbereitet sind, ist fahrlässig 
und ärgerlich, da die Entscheidung der Verfassungsrichter in dieser 
oder ähnlicher Form seit langem absehbar war. Nun müssen 
Bauernverbände und Ernährungswirtschaft das Versäumte zügig 
nachholen.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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