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Westfalenpost: Prämien für Versager

Hagen (ots)

Banken entkoppeln Lohn von Leistung
Von Sven Nölting
Es klingt wie ein schlechter Scherz, ist aber offenbar traurige 
Realität. Während weltweit Geldhäuser mit Milliardensummen aus den 
Steuerkassen vor der Pleite gerettet werden müssen, halten Banker 
ungeniert die Hand auf, um satte Sonderprämien für das Krisenjahr 
2008 zu kassieren.
Unfassbar, dass es ausgerechnet die Investmentbanker der Dresdner 
Bank sind, deren verlustreiche Geschäfte das Geldhaus fast in die 
Pleite trieben. Unerträglich, dass nach der Teilverstaatlichung der 
Commerzbank nun letztlich auch noch die Steuerzahler die Belohnung 
für das Versagen finanzieren müssen. Wut und Empörung über die 
Forderungen der gescheiterten Banker sind nur allzu verständlich.
Der eigentliche Skandal aber ist, dass die Forderungen womöglich 
völlig zu Recht erhoben werden. Schon die gängige Praxis in der 
Branche, große Teile der Gehälter an Aktienkurs oder Gewinn zu 
koppeln, ist fragwürdig. Anscheinend aber haben Allianz und Dresdner 
Bank ihren Finanzjongleuren diese üppigen Boni schon im Voraus 
versprochen - und damit offenbar unabhängig von der erbrachten 
Leistung.
Sollte sich diese Mutmaßung bewahrheiten, haben die Verantwortlichen 
für die Verträge genauso versagt wie die Investmentbanker.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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