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Westfalenpost: Die Hoffnungslosen

Hagen (ots)

Wieder ertrinken Flüchtlinge im Meer
Von Martin Korte
Sie haben nichts mehr zu verlieren. Nur ihr Leben. Mehr als eine 
Million Flüchtlinge im Norden Afrikas träumen vom gelobten Land. Von 
einer Zukunft ohne Hunger, Verfolgung und Elend. Dafür geben sie ihr 
letztes Hemd.
 Wir im reichen Europa haben uns an die Meldungen von ertrunkenen 
Menschen längst gewöhnt. Die meisten Toten verschwinden spurlos im 
Meer, sie haben keine Namen, keine Gesichter.
 Fest steht: Die Wirtschaftskrise wird noch mehr Hoffnungslose nach 
Europa spülen. Daran können auch die geplanten gemeinsamen 
Grenzpatrouillen von Italien und Libyen nichts ändern.
 Seit Jahren kämpft die EU mit stumpfen Waffen gegen dieses 
unermessliche Leid. Abschottung ist der falsche Weg: Wer sein Leben 
in die Hände von skrupellosen Schleppern legt, den schreckt auch die 
Uniform eines Grenzschützers nicht ab.
 Einigkeit in der Flüchtlingspolitik war bisher nicht die Stärke der 
EU. Die Staaten im Süden fühlen sich - nicht zu Unrecht - von den 
anderen Nationen allein gelassen. Auch deutsche Politiker spielen 
sich in dieser Frage nicht in den Vordergrund. Nur gemeinsam ist 
Europa jedoch fähig, den Druck auf die Machthaber in Afrika zu 
erhöhen und Finanzhilfen in die richtigen Bahnen zu lenken. Europa 
muss handeln, das gebietet die christliche Verantwortung.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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