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Westfalenpost: Das große Erschrecken Die Krise spitzt sich dramatisch zu

Hagen (ots)

Von Bodo Zapp
Schluss mit Schönreden, jetzt wird das drohende dramatische Ausmaß
der Krise deutlich. Die Wirtschaftsforscher sorgen mit ihrer Prognose
für Erschrecken bei denjenigen, die immer noch hofften, dass wir uns 
irgendwie ohne die ganz großen Schmerzen über die Rezessionsrunden 
retten könnten. Sechs Prozent Rückgang des Bruttoinlandsprodukts, 
vier Millionen Arbeitslose in diesem Herbst, fünf Millionen am Ende 
nächsten Jahres: Das sind Zahlen, die Angst machen. Die Institute - 
vor Monaten noch optimistischer - sprechen Klartext, vor dem mancher 
Politiker bisher zurückschreckte.
 Zusätzlich erschreckend: Mit welchen Maßnahmen und wann wir das Tal 
der Abschwungtränen verlassen können, weiß niemand genau. Der 
Lichtblick: Bisher hat die Bundesregierung beim Versuch des 
Gegensteuerns nichts wirklich falsch gemacht. Es gibt keinen Grund, 
am Vertrauen in die Vernunft und das Verantwortungsbewusstsein der 
Entscheider in Politik und Wirtschaft Abstriche zu machen. Doch jeder
muss wissen, dass der alte Spruch vom Engerschnallen des Gürtels nie 
so zutreffend war wie heute.
 Was wir nicht brauchen, sind Kassandra-Rufer vom Schlage des 
DGB-Chefs Sommer, der soziale Unruhen heraufziehen sieht. Und 
SPD-Präsidentschaftskandidatin Gesine Schwan redet gefährlich, wenn 
sie mit Äußerungen über eine explosive Stimmung auf Stimmenfang geht.
Sommer mag ein Warnzeichen setzen wollen, dass die Gewerkschaften 
nicht alle Zumutungen für Arbeitnehmer mittragen. Schwans Worte von 
der "Wut der Menschen" sind eine Zumutung. Weil soziale Partnerschaft
bei uns auch in der Krise kein leeres Wort ist.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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