Westfalenpost: Herbe Enttäuschung
Hagen (ots)
Obama veröffentlicht Häftlingsfotos nicht Von Jörg Fleischer Das ist bitter für Obamas Anhänger. Der US-Präsident hält sein Versprechen nicht, Fotos von misshandelten Gefangenen aus Afghanistan und dem Irak zu veröffentlichen. Diese dunklen Kapitel seines Vorgängers Bush und des US-Militärs bleiben nun doch geschlossen. Fakt ist, amerikanische Soldaten haben gefoltert. Die Fotos, die diese Schmach dokumentieren, hätten der Welt eine Mahnung sein können. Und das Eingeständnis der Schuld hätte dazu beigetragen, den ramponierten moralischen Ruf Amerikas wiederherzustellen. Diese Chance hat Barack Obama vorerst vertan. Das ist eine herbe Enttäuschung. Die Rechtfertigung des US-Präsidenten ist nicht überzeugend. Dass die Veröffentlichung der Fotos die nationale Sicherheit der USA bedrohen und US-Soldaten in große Gefahr bringen könnte, musste Obama schon wissen, als er ursprünglich seine Zusage gab. Ein Grund für die fatale Kehrtwende des US-Präsidenten ist wohl, dass er es sich nicht mit seiner Armee verscherzen darf. Zu sehr ist Obama auf sie angewiesen. Er braucht das Militär für seine Offensive in Afghanistan.
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