Westfalenpost: Erbärmliches Schauspiel
Hagen (ots)
Hauen und Stechen in Schleswig-Holstein Von Eberhard Einhoff Überraschend an den Vorgängen in Kiel ist eigentlich nur, dass die Große Koalition dort so lange gehalten hat. Die Ankündigung des CDU-Regierungschefs Peter Harry Carstensen, dass es nun wirklich nicht mehr gehe mit dem sozialdemokratischen Koalitionspartner, war somit zwar noch ein Paukenschlag, aber einer mit langer Ankündigung. Was Wunder also, dass der verhasste Partner/Gegenspieler Ralf Stegner staatsmännisch-kühl auf dem Wählerauftrag beharren konnte, zum Wohl des Landes weitermachen zu wollen. Dennoch: Es ist ein erbärmliches Schauspiel, das im Norden über die Bühne geht. Es möglichst bald zu beenden, wäre erlösend. Allerdings steht zu befürchten, dass Schleswig-Holstein noch manch unerquicklicher Akt bevorsteht. Schließlich darf sich die CDU bei möglichen vorgezogenen Neuwahlen einen Sieg erhoffen, die SPD müsste nach derzeitigem Stand mit einer satten Bauchlandung rechnen. Für Hauen und Stechen ist demzufolge weiterhin gesorgt. Das wiederum kann die Hauptdarsteller in Berlin nicht kalt lassen: Ihr Bundestagswahlkampf bekäme deftige Zusatzwürze mit einem hohen Anteil an scharfem Chili. Manchem Wahlkämpfer mag das schmecken, aber ob die Wähler das mögen, ist fraglich.
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