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Westfalenpost: Oskar schafft Jamaika

Hagen (ots)

Saargrüne entscheiden gegen Lafontaine
Von Harald Ries
Die kleinste Partei im kleinsten Flächenland hatte es in der Hand, 
etwas Neues zu schaffen - und sie hat sich für die interessantere 
Variante entschieden: Rot-Rot-Grün wäre die näher liegende Koalition 
gewesen, Schwarz-Gelb-Grün eröffnet dagegen bessere strategische 
Optionen.
 Ob das aber wirklich der Hintergrund des Votums der saarländischen 
Grünen ist, kann man bezweifeln. Denn zum einen gibt es persönliche 
Animositäten zwischen einigen grünen und linken Landtagsabgeordneten.
Und zum anderen hat die Linkspartei im Saarbrücker Parlament einen 
Fraktionschef, der seinen möglichen Koalitionspartnern offenbar Angst
gemacht hat. Nach dem Verzicht auf den Fraktionsvorsitz im Bundestag 
wurde Oskar Lafontaine erst recht als der heimliche König von der 
Saar gefürchtet.
 Damit hat man den amtsflüchtigen Ex-Sozialdemokraten aber wohl 
unterschätzt. Lafontaine kann sich durchaus für eine Weile 
zurücknehmen, wenn er das für geboten hält. Das hat er vor der Wahl 
Schröders zum Kanzler bewiesen. Und eine erfolgreiche 
Regierungsbeteiligung der Linken im Westen wäre ihm Einiges wert 
gewesen.
 Wahrscheinlich hat kein Einzelner auf die deutsche Parteipolitik des
vergangenen Vierteljahrhunderts so viel Einfluss genommen wie Oskar 
Lafontaine: Nun hat er wider Willen auch noch Jamaika möglich 
gemacht.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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