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Westfalenpost: Stoppt die Datensammelei

Hagen (ots)

Elena, ein Monster
Von Lorenz Redicker
Vor gut zwei Wochen erst hat das Bundesverfassungsgericht in einer 
Anhörung Bedenken gegen die Vorratsdatenspeicherung geäußert. Dabei 
ging es zwar um Telefonfirmen und Verbindungsdaten, die Einlassungen 
der Verfassungsrichter jedoch waren grundsätzlicher Natur. An dieser 
Stelle kommt Elena, der elektronische Entgeltnachweis, ins Spiel. 
Auch hier werden Daten auf Vorrat gespeichert - die meisten werden 
nie benötigt, jedenfalls nicht für die Zwecke, für die Elena 
geschaffen wurde.
 Elena begann als Projekt der Entbürokratisierung. 60 Millionen 
Entgeltnachweise erstellen die Arbeitgeber jährlich, weil Mitarbeiter
sie zur Beantragung staatlicher Leistungen benötigen. Elena soll 
diese Nachweise nach und nach überflüssig machen, die Arbeitgeber 
könnten so viel Geld sparen. Ein zunächst sinnvolles Unterfangen.
 Entstanden ist allerdings ein staatliches Datenmonster. Elena will 
alles wissen: Neben dem Einkommen auch, ob ein Arbeitnehmer gestreikt
hat, wann und warum er krank war und ob er schon einmal abgemahnt 
wurde. Sensible Daten, interessant für staatliche wie private 
Stellen, für später legalisierten Zugriff wie für illegale 
Hackerangriffe. Wer dem vorbeugen will, der muss Elena auf Diät 
setzen - und die Datensammelei begrenzen. Möglichst, bevor die 
Verfassungsrichter dies erzwingen.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original content of: Westfalenpost, transmitted by news aktuell

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