Westfalenpost: Kommentar zu Strassen
Verkehr
Lebensader der Region
A 45: Rückstufung trifft die Wirtschaft hart
Von Stefan Pohl
Hagen (ots)
Die Planung von Verkehrswegen ist eine Aufgabe von Jahrzehnten. Eine Autobahn, die jetzt in ihren Grundzügen geplant wird, wird von heute 50-Jährigen womöglich nicht mehr befahren werden können, weil sie dann zu alt sind. Zum Zeitaspekt - vor allem beim immer wieder verzögerten Lückenschluss der Autobahn 46 zwischen Hemer und Neheim vor aller Augen - gesellt sich das Kostenproblem. Über Prioritäten entscheidet leider oft auch die politische Lobbyarbeit in Düsseldorf und Berlin. Südwestfalens Durchsetzungskraft scheint hier ausbaufähig, auffallend viele Projekte in unserer Region werden zurückgestuft. Beim Ausbau der A 45 zwischen Hagen und dem Westhofener Kreuz besteht dennoch begründete Hoffnung. Die normative Kraft des Faktischen lässt erwarten, dass nicht zwischen erneuerter Lennetalbrücke und Westhofen ein Nadelöhr bleibt, das mit langen Staus die Wirtschaftskraft der Region zwischen hessischer Grenze und dem Raum Dortmund lähmt. Um dem vorzubeugen müsste eigentlich die komplette A 45, die immer mehr zur Lebensader Südwestfalens geworden ist, sechsspurig ausgebaut werden. Ein Projekt, das selbst unsere Enkel nicht mehr erleben würden. Die A 45 krankt daran, dass sie in den 60er Jahren für einen Bruchteil des heutigen Verkehrs konzipiert wurde. Vor allem die Brücken sind durch die wachsende Lkw-Beanspruchung marode. Die Empfehlung kann nur lauten, dass Südwestfalen mit einer Stimme spricht und sich zumindest in Düsseldorf stärker Gehör verschafft. Wenn die ersten Unternehmen abwandern, könnte es zu spät sein.
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