Westfalenpost: Teure Gaben Von Nina Grunsky
Hagen (ots)
<p>Elf Millionen Tonnen Lebensmittel werden in Deutschland jedes Jahr auf den Müll geworfen. Es ist nicht lange her, dass Verbraucherministerin Aigner dieser Verschwendung den Kampf angesagt hat. Nun kommen wohl noch Tausende Brotlaibe obendrauf. Sie wegzuwerfen ist nämlich billiger, als das nicht verkaufte Brot den Tafeln zu spenden. Das befürchten die Bäcker, seitdem einer ihrer Kollegen mehrere Tausend Euro Umsatzsteuer für das Geschenk nachzahlen sollte. Zwar lassen die meisten anderen Finanzämter die Spender in Ruhe, zwar hat das Bundesfinanzministerium Abhilfe versprochen, doch die Verunsicherung ist groß.</p><p/><p>Nun profitieren die Unternehmen von den Spenden, können damit ihr Ansehen pflegen. Dafür jedoch Umsatzsteuern zu verlangen, würde bedeuten, dass sich die Politik gleich zwei Mal an dem ehrenamtlichen Engagement bereicherte: Durch die Spenden wird der Sozialstaat entlastet. Für die Bedürftigen wäre es, so meinen Kritiker, auf lange Sicht vielleicht sogar besser, es gäbe die Hilfe gar nicht, weil dann der Druck auf die Gesellschaft größer wäre, für mehr soziale Gerechtkeit zu sorgen, für bessere Bildungschancen und ordentlich bezahlte Arbeitsplätze. Das käme die Politik aber deutlich teurer. Für diese Hilfe auch noch Steuern zu verlangen, ist unverschämt. </p>
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