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Westfalenpost: Ausbildung mit Licht und Schatten Von Wilfried Goebels

Hagen (ots)

<p>Zuerst die gute Nachricht: Fast 70 Prozent der Auszubildenden sind mit ihrer Lehre zufrieden. Gesetzlich vorgeschriebene betriebliche Ausbildungspläne und die enge Abstimmung zwischen Betrieb und Berufskolleg zeigen Wirkung. Das Gros der Firmen hat längst erkannt, dass gut ausgebildete Fachkräfte die Basis für wirtschaftlichen Erfolg legen.</p><p/><p>Das darf den Blick auf gravierende Mängel aber nicht verstellen. Jeder fünfte Auszubildende ist mit der fachlichen Qualität der Berufskollegs unzufrieden. Überall fehlen Techniklehrer. Die Konkurrenz mit der häufig besser zahlenden Wirtschaft kann die Schule nicht gewinnen. Ältere Fachlehrer aber haben den Anschluss an die moderne Arbeitswelt nicht selten verloren. Alte Maschinen und überholte Materialien an den Berufskollegs sind für den Unterricht kaum mehr geeignet.</p><p/><p>Erheblicher Handlungsbedarf besteht auch beim Schutz minderjähriger Auszubildender. Wenn 16-Jährige teilweise ohne Freizeitausgleich regelmäßig Überstunden machen müssen, verstößt das gegen das Gesetz. Das muss den Arbeitsschutz auf den Plan rufen. Und ältere Azubis, die im Betrieb zehn Stunden und länger als reguläre Arbeitskräfte eingesetzt werden, wären eigentlich ein Fall für den Betriebsrat. Nur den gibt es in Kleinbetrieben in der Regel nicht.</p><p/><p>Ausbildungsbetriebe leisten eine unverzichtbare gesellschaftliche Aufgabe. Das schließt aber die Verpflichtung ein, für hohe Qualitätsstandards zu sorgen. Überstunden in der Ausbildung dürfen nicht als normal angesehen werden. Die Einhaltung der gesetzlichen Höchstarbeitszeiten ist notwendig, um die Ausbildung in der Berufsschule erfolgreich abschließen zu können.</p>

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