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Westfalenpost: Unterlassene Hilfeleistung Von Martin Korte

Hagen (ots)

Euro-Krise, Schuldenrekord, Bürgerkrieg in Syrien, Aufruhr in der islamischen Welt - keine guten Zeiten für arme Menschen in armen Ländern. In der Sahelzone zum Beispiel sind momentan mehr als 18 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen; vier Millionen Kinder sind von schwerer Unterernährung bedroht. Gleichzeitig stellen die Vereinten Nationen fest, dass die Industrienationen ihre Entwicklungshilfezahlungen um drei Prozentpunkte reduziert haben. Damit verstoßen sie - Deutschland übrigens auch - gegen ihr eigenes Versprechen. Denn eigentlich müssten sie 0,7 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für die Entwicklungshilfe bereitstellen, so haben sie es 2001 beschlossen. Weil sie damals ahnten, dass die Not von heute die Konflikte von morgen auslöst. Entwicklungshilfe funktioniert nur, wenn sie nachhaltig eingesetzt wird. Wer sie von wirtschaftlichen oder innenpolitischen Schwankungen abhängig macht, gefährdet ihren Erfolg. Weil sich das Leiden aber in fernen Ländern abspielt, die ökonomisch für uns keine Rolle spielen, verschwindet es aus unserem Blickfeld. Wir stellen uns lieber in die Schlange und warten stundenlang auf ein neues iPhone.

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