Westfalenpost: Kommentar zur Konjunkturentwicklung in Südwestfalen
Hagen (ots)
<p>Wer als Meinungsbildner in der Öffentlichkeit vorschnell und laut von einer drohenden Wirtschaftskrise spricht, der beschwört sie geradezu herauf. Die Zahl von Prophezeiungen auf diesem Gebiet, die sich selbst erfüllt haben, ist legendär groß. Der Vorsitzende des Märkischen Arbeitgeberverbandes tut deshalb gut daran, in der jetzigen Situation das Glas als halbvoll zu bezeichnen und nicht als halbleer.</p><p/><p>Das heißt: Abkühlung, Abschwächung, Eintrübung der Konjunktur, aber nicht Krise. Noch nicht. Klar ist: Das Abflauen der Weltkonjunktur, die EU-Schuldenkrise und die verbreitete Rezession haben Spuren hinterlassen auch in der südwestfälischen Industrie und am Arbeitsmarkt, aber es ist keine Spur der Verwüstung. </p><p/><p>Die Unternehmen sind in guter Verfassung, ihre Ertragslage hat sich auf solidem Niveau stabilisiert, die große Mehrzahl will auf jeden Fall ihre Stammbelegschaft halten. Das sind ermutigende Nachrichten. Niemand kann es den Betrieben verdenken, wenn sie in ihrer Verunsicherung jetzt vorsichtiger investieren.</p><p/><p>Der Konjunkturverlauf steht am Scheideweg. Noch kann es in beide Richtungen gehen. Wenn es läuft wie im vergangenen Jahr, können alle sehr zufrieden sein.</p>
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