All Stories
Follow
Subscribe to Westfalenpost

Westfalenpost

Westfalenpost: Vergewaltigungsopfer abgewiesen

Hagen (ots)

<p>Ein Missverständnis, sagt die Betreibergesellschaft der katholischen Krankenhäuser in Köln, die ein Vergewaltigungsopfer in seiner Not allein gelassen haben. Ein Missverständnis angesichts einer jungen Frau, die das Schlimmste in ihrem Leben durchgemacht hat? Will man nicht den handelnden Ärzten persönlich Herzlosigkeit und ein mangelhaftes Verständnis ihres hippokratischen Eides unterstellen, muss man fragen, welchem Druck diese Mediziner ausgesetzt sind, die Leitlinien ihres Trägers zu erfüllen. Oder gar überzuerfüllen, wie die Träger nun bemüht sind darzustellen.</p><p/><p>Katholische Kliniken dürfen nicht abtreiben. Das kann man hinnehmen, auch wenn bei Vergewaltigungen der Einzelfall diskutiert werden müsste. Eine solche Abwägung ist im Rahmen der kirchlichen Gesetzgebung durchaus - wenn auch sehr selten - möglich. Die Weigerung aber, ein Vergewaltigungsopfer zu behandeln, ist nicht hinnehmbar. Rat und Hilfe müssen angeboten werden, das ist ärztliche Pflicht und christliches Gebot.</p><p/><p>Der Kölner Fall, so tragisch er ist, hat ein Gutes: Das Thema ist ins Licht der Öffentlichkeit geraten, muss diskutiert werden. Hier sind die Ethik-Kommissionen der Träger und Verbände gefordert, eindeutige Richtlinien für die handelnden Krankenhausmitarbeiterinnen zu entwickeln. Richtlinien, die in erster Linie den Menschen in den Mittelpunkt stellen.</p><p/><p>Die katholische Kirche hingegen sollte den Fall nutzen, über den Einsatz der Pille danach noch einmal nachzudenken. Sie mutet vergewaltigten Frauen zu, in einem Gewaltakt gezeugte Kinder auszutragen. Was das mit Barmherzigkeit zu tun hat, erschließt sich nicht. </p>

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original content of: Westfalenpost, transmitted by news aktuell

More stories: Westfalenpost
More stories: Westfalenpost
  • 16.01.2013 – 19:43

    Westfalenpost: Familienreport 2012

    Hagen (ots) - Heutzutage wäre sie gern Mutter, so die etwa 60-jährige Dame beim Blick in den Kinderwagen der Nachbarsfrau. Und schwärmte dann vom Recht auf einen Kita-Platz, vom Elterngeld, vom Anspruch auf Teilzeitbeschäftigung, vom Sonderurlaub auf Kosten der Krankenkassen, wenn das Kind Fieber hat, von Vätern, die sich auch um die Kleinen kümmern. Davon konnten Eltern früher tatsächlich nur träumen. Es hat sich viel getan in den vergangenen Jahrzehnten. ...

  • 16.01.2013 – 19:42

    Westfalenpost: Die Pläne der NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft

    Hagen (ots) - Für Hannelore Kraft wird 2013 zum Jahr der Wahrheit. Die bundesweit beliebteste SPD-Politikerin muss den Beweis erbringen, dass sie die politischen Großbaustellen im Griff hat. Der Arbeitszettel hat es in sich: U3-Ausbau, Inklusion, doppelter Abitur-Jahrgang und Energiewende. Rot-Grün verfügt jetzt über eine eigene Mehrheit - damit liegt die ...

  • 15.01.2013 – 19:22

    Westfalenpost: Absurde Details der Energiewende

    Hagen (ots) - Die Geschichte der Windkraft auf See ist bislang nicht unbedingt eine Erfolgsgeschichte. Jedenfalls nicht in Deutschland. Dass ein Windpark nun täglich tausend Liter Diesel verbrennt, statt sauberen Strom zu produzieren, und zwar nur deshalb, weil der Betreiber sonst keine Entschädigung für den fehlenden Netzanschluss erhält, ist da ein ebenso kurioses wie absurdes Detail. Und ja, ein kleines ...