Westfalenpost: Westfalenpost zum Leistungsschutzrecht
Hagen (ots)
<p>Wer den Campus des Weltkonzerns Google im kalifornischen Silicon Valley betritt, muss zuvor durch eine Sicherheitskontrolle. Überhaupt ist "Campus" eine irreführende Bezeichnung für das klinisch reine Headquarter - das Hauptquartier einer Weltmacht, die mit strategischem Geschick eine erdrückende Vormachtstellung im Internet erlangt hat. Mehr als eine Milliarde Menschen pro Woche sucht die Google-Plattformen auf, um sich zu informieren. Google bestimmt, was er dann findet: Ein geheimer Algorithmus errechnet, was der Suchende findet. Und er ist dabei so clever, sich zu merken, wonach dieser bereits gesucht hat. Das Umfeld dieser Suche wird vermarktet - ein Milliardengeschäft allein in Deutschland.</p><p/><p>Da der Gegenstand der Suche, nämlich die Information, bislang kostenfrei ist, haben die Verlage nach langem Kampf einen kleinen, aber grundlegenden Erfolg erzielt: In Deutschland ist künftig von Google transportierter Inhalt geschützt. Der Rechteinhaber kann also Forderungen stellen. Das Imperium hat sein Geschäftsmodell dagegen mit dem eines unschuldigen Taxifahrers verglichen, der seine Gäste zum Lokal fahre und ja auch nicht fürs Essen zahle. Naiv, wer solches glaubt! In Wahrheit bestimmt der Taxifahrer, wohin die Reise geht, und im Lokal gibt's undefinierbare Kost gratis. Für eine moderne Gesellschaft höchst unbekömmlich. </p>
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