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Westfalenpost: Emmissionshandel

Hagen (ots)

<p>Es war eine schöne Idee: Der europaweite Handel mit CO<sub>2</sub>-Zertifikaten sollte den Klimaschutz marktwirtschaftlich voranbringen. Aber das System krankte daran, dass zu Beginn auf Druck der Industrie zu viele Verschmutzungsrechte zugeteilt und danach fragwürdige Projekte in Schwellenländern anerkannt wurden. Die 2008 einsetzende Wirtschaftskrise schickte den Emissionshandel ins Koma, Wiederbelebungsmaßnahmen hat das EU-Parlament nun abgelehnt. Der Patient ist tot.</p><p/><p>Die Folgen sind fatal: Für die Industrie rechnen sich Investitionen in den Klimaschutz derzeit nicht. Vermutlich werden einzelne Staaten CO<sub>2</sub>-Grenzwerte gesetzlich festlegen. Aber es fehlen Einnahmen für den Energie- und Klimafonds, der die Energiewende voranbringen soll, und es wird ein Modell beerdigt, das für andere Teile der Welt Vorbildcharakter hat. Die Re-Nationalisierung der Klimapolitik ist genau das falsche Rezept.</p><p/><p>Die Abstimmung war knapp. Bei einem geschlossenen deutschen Auftreten wäre sie anders ausgefallen. Aber die Kanzlerin hat Wirtschaftsminister Rösler opponieren lassen. Eine ganz schwache Vorstellung. </p>

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