Westfalenpost: Den Datenschutz schützen
Kommentar zum NRW-Datenschutzbericht von Carsten Menzel
Hagen (ots)
Eine ganze Generation ist inzwischen in einer weitgehend durchdigitalisierten Welt groß geworden: Vom Aufstehen bis zum Schlafengehen sind junge Menschen an nahezu jedem Ort online im weltweiten Netz unterwegs - und teilen sich mit. Geben über persönliche Belange bereitwillig Auskunft, ohne sich groß über die Folgen Gedanken zu machen. Google und Facebook nutzen diese Daten liebend gerne zu ihrem Vorteil. Selbst eine zunehmende Videoüberwachung ihres Alltags empfinden viele heute nicht mehr als Einschränkung. Dass Freiheit und Schutz der Privatsphäre in der Geschichte Deutschlands keineswegs selbstverständlich waren, ist ihnen kaum mehr bewusst. Damit verliert das hohe Gut des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung und der Schutz persönlicher Daten vor Missbrauch langsam an Wertschätzung. Dem ließe sich nur entgegensteuern, indem bereits in der Schule der bewusste Umgang mit Onlineportalen und Chatprogrammen gezielt gelehrt wird: Medienkompetenz als Unterrichtsinhalt. Und: Der Gesetzgeber, also die Politik, und die Behörden müssen die Interessen und Rechte des Einzelnen wirksam schützen. Gegen Wünsche und Forderungen der Wirtschaft, aber auch gegen EU-Regelungen, die das hohe Datenschutzniveau in Deutschland absenken wollen.
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