Westfalenpost: Absturz einer Drohne Von Stefan Hans Kläsener
Hagen (ots)
Wer die bislang nahezu makellose Arbeitsbilanz des Politikers Thomas de Maizière betrachtet, staunt über den Totalschaden des Rüstungsprojekts Euro Hawk. Soll ausgerechnet dieser penible Sachwalter der Bundeswehr schlampig gearbeitet und Warnungen übersehen oder gar vertuscht haben, die das unbemannte Kriegsgerät zu einem Millionengrab machen?
Es schließen sich noch mehr Fragen an: Da es sich um ein europäisches Rüstungsprojekt handelt, ist der Kreis der Beteiligten nicht nur auf der Bonner Hardthöhe zu suchen. Hat denn niemand etwas merken wollen?
Die Bundeswehr benutzt längst Drohnen zu Aufklärungsflügen. Sie hat jahrzehntelange Erfahrung mit dem Einsatz in Kriegsgebieten. Die ethische Debatte, ob Waffeneinsätze mit solchen Fluggeräten vertretbar sind, folgt der Praxis ebenfalls mit einer eigentümlichen Zeitverzögerung.
Und angesichts der millionenschweren Rüstungsaufträge muss die Frage erlaubt sein, ob es möglicherweise wirtschaftliche Interessen sind, die das Aus für das Rüstungsprojekt mit den Amerikanern besiegelten, während zugleich noch mit den Israelis verhandelt wird oder eine eigene Entwicklung in europäischer Initiative erwogen wurde.
De Maizière kann mit den Antworten nicht mehr länger warten. Sonst endet die Debatte, wie es Drohnen im biologischen Leben ergeht: mit dem politischen Tod.
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