Westfalenpost: Gewalt an Kindern
Hagen (ots)
<p>Es ist eigentlich nichts Neues. Studien wie diese gibt es alle Jahre wieder. Erst im Frühjahr 2012 hat ein Umfrage-Institut gemeldet: Viele Eltern bestrafen ihre Kinder noch immer mit einem Klaps auf den Po, mit Ohrfeigen, mit einer Tracht Prügel. Ein Jahr später nun die nächste Untersuchung, derzufolge fast jedes vierte Kind zwischen 6 und 16 Jahren oft oder manchmal körperliche Gewalt durch Erwachsene erleidet. </p><p/><p>Hand aufs Herz: Welcher Vater, welche Mutter musste nicht schon ein Mal tief durchatmen, um die Kontrolle nicht zu verlieren? Immerhin, auch das zeigen Studien: Der Anteil derer steigt, die ein schlechtes Gewissen haben, wenn ihnen doch die Hand ausrutscht. Geschlagen wird oft aus Überforderung. Insofern muss es nicht verwundern, wenn Kinder in ärmeren Familien häufiger Opfer werden. Wenn der wirtschaftliche Druck hoch ist, liegen die Nerven eher blank, als wenn sich jedes Familienmitglied in ein eigenes Zimmer zurückziehen kann. </p><p/><p>All das aber kann keine Entschuldigung sein: Gewalt in der Erziehung ist seit 13 Jahren per Gesetz verboten. Dass dies noch immer nicht allzu viel geändert hat, dass noch immer Kinder grün und blau gehauen werden, ist vielleicht nichts Neues, aber doch ein heftiger Schlag. Zumal die Gefahr groß ist, dass diese Kinder irgendwann selbst zu Tätern werden.</p>
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