Westfalenpost: Westfalenpost zum Umfragetief der SPD
Hagen (ots)
<p>Seien wir nicht nett. Empfehlen wir Altkanzler Helmut Schmidt zum Arzt zu gehen. Warum? Weil er dies jenen Mitmenschen geraten hat, die mit Visionen in der politischen Landschaft unterwegs waren. Jetzt leidet er darunter. Mit den Worten "Er kann es" hat er die Kanzlerkandidatur Peer Steinbrücks befördert. Drei Monate vor der Bundestagswahl steht es schlecht um Pannen-Peer. Die SPD kommt auf 22 Prozent, weniger als bei Bundestagswahl 2009. Und Helmut Schmidt schränkt kleinlaut ein: Auf die Frage, ob Steinbrück schlecht Wahlkampf könne, antwortet er, das könne sein.</p><p/><p>Wie konnte das passieren? Steinbrück ist ein Politiker mit Profil. Bei seinen Auftritten glänzt er. Scharfe Zunge, schnelles Hirn. Unterhaltsam, frech und provozierend. Er liebt den verbalen Schlagabtausch. Warum sinkt er in der Wählergunst immer tiefer? Salopp formuliert: Peer ist nicht mehr er. Vom Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel überhastet aufs Schild gehoben, vertritt er sozialdemokratische Standpunkte, die nicht immer seine sind. Das spüren die Menschen. Steinbrück wirkt nicht echt. Er und seine Partei bilden keine Einheit. </p><p/><p>Für die CDU gibt es keinen Anlass, vorzeitig zu frohlocken. Dafür ist es zu früh. Die letzten sechs Wochen vor der Bundestagswahl sind entscheidend. Eine Wiederholung von Schwarz-Gelb ist bislang eine Vision. </p>
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