All Stories
Follow
Subscribe to Westfalenpost

Westfalenpost

Westfalenpost: Teure Reservekraftwerke

Hagen (ots)

Der Ärger der Stromerzeuger ist verständlich: Weil das wachsende Angebot an subventionierten erneuerbaren Energien den Preis an der Strombörse fallen lässt, sind viele konventionelle Kraftwerke unrentabel. Gerade die Investition in moderne, emissionsarme, flexible Gaskraftwerke, die wegen der Energiewende dringend benötigt würden, rechnet sich nicht. Weil sie zu wenige Stunden laufen würden. Das hängt auch damit zusammen, dass der Handel mit CO2-Zertifikaten, der alte Kohlekraftwerke stärker belasten sollte, weitgehend zum Erliegen gekommen ist. Wenn die Energiekonzerne pflichtgemäß auf die Rendite achten, müssten sie also Kapazitäten reduzieren. Aber das gefährdet angesichts stark schwankender Strommengen aus Wind und Sonne die Versorgungssicherheit und Netzstabilität. Die Lösung ist naheliegend: Es sollte künftig nicht mehr nur abgerufene Leistung honoriert werden, sondern auch bereitgehaltene Kapazität. Als Notreserve.

Das Problem der Politik sind die Folgen: Der Strompreis wird noch schneller steigen. Eine Nichtabschalte-Prämie für Stromerzeuger muss sich zwar nicht in Höhe der EEG-Umlage von 26 Milliarden Euro bewegen, aber ein ordentlicher einstelliger Milliardenbetrag dürfte anfallen. Während eifrig diskutiert wird, wie die Stromkosten für Privathaushalte begrenzt werden könnten. Das klingt auch deshalb nicht populär, weil Windräder und Sonnenkollektoren trotz vorhandener Vorbehalte mehr Sympathien bei der Bevölkerung genießen als RWE, Eon, EnBW und Vattenfall. Höchstens ein Blackout könnte die Stimmung kippen lassen. Besonders ärgerlich in der jetzigen Lage ist jedenfalls der Widerstand des Bundeswirtschaftsministers gegen jeden Versuch, den Wildwuchs bei EEG-Ausnahmen zu begrenzen. Das Thema hat Wahlkampfpotenzial.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original content of: Westfalenpost, transmitted by news aktuell

More stories: Westfalenpost
More stories: Westfalenpost
  • 15.07.2013 – 20:22

    Westfalenpost: Korruption in Behörden

    Hagen (ots) - Griechenland ist immer noch weit weg - auch wenn der Vergleich derzeit für manchen nahe liegen mag angesichts der Zahl von Bestechungs-Ermittlungen in NRW. Die ist von 69 im Jahr 2011 auf 160 gestiegen. Nun ist das mit der Statistik so eine Sache: Gibt es mehr Ermittlungen, weil die Beamten und Angestellten bestechlicher geworden sind, mehr unterschlagen haben und betrogen haben? Oder gibt es mehr ...

  • 15.07.2013 – 20:20

    Westfalenpost: Kosten der Inklusion

    Hagen (ots) - Die Illusion der rot-grünen Landesregierung, dass die Inklusion behinderter und nicht behinderter Schüler zum Nulltarif zu haben wäre, ist mit dem Gutachten der Städteverbände geplatzt. Die Studie belegt, was eigentlich jeder von Anfang an gewusst hat: Der gemeinsame Unterricht ist eine Mammutaufgabe mit Mehrkosten in Millionenhöhe. Die Übertragung der Kosten durch das Land auf die Kommunen dürfte ...

  • 11.07.2013 – 21:22

    Westfalenpost: Billige Strategie Von Rudi Pistilli

    Hagen (ots) - Geiz ist nicht immer geil. Das unterstreicht die Krise bei Praktiker. Die Deutschen, als Schnäppchen-Weltmeister in der Welt oft genug verspottet, sehnen sich in Zeiten der Euro-Krise nach Stabilität, nach Kompetenz und Qualität. Eben nach Made in Germany. In all diesen Kategorien schnitt das Hamburger Unternehmen nach Kunden-Meinung schlecht ab. Stattdessen wechselten in den letzten Jahrzehnten die Chefs ...