Westfalenpost: Westfalenpost zur Neueinstellung von Polizisten
Hagen (ots)
<p>Ein Lieblingsmodewort unserer Politiker lautet bekanntlich "alternativlos". Diese Vokabel könnte auch sehr schön im Hinblick auf die 1500 jungen Polizeianwärter verwendet werden, die im kommenden Jahr ihre Ausbildung beginnen sollen. Schon hinsichtlich der absehbaren Pensionszahlen ist es ja unabdingbar, den entsprechenden Nachwuchs im Blick zu behalten. Aber auch angesichts der grundsätzlichen Gesellschaftsentwicklung ist eine Aufstockung des Polizeipersonals schlichtweg dringend geboten.</p><p/><p>Doch es wird nicht reichen, allein am Personalschlüssel zu drehen und den natürlich notwendigen Sparkurs des Landeshaushalts mit der ebenfalls notwendigen Polizeistärke quantitativ gegen zu rechnen. Die Ausbildungskampagne muss vielmehr von einer sehr deutlichen und nachhaltigen Aufklärungsoffensive flankiert werden. Es gilt, die Stellung der Polizei innerhalb unseres Gemeinwesen auf breiter Front endlich wieder aufzuwerten. Der Respekt vor den uniformierten Ordnungshütern hat in den vergangenen Jahren auf dramatische Weise an Bedeutung verloren; eine bittere Erfahrung, die gerade die Streifenpolizisten vor Ort immer wieder buchstäblich am eigenen Leib erfahren müssen.</p><p/><p>In einem alarmierenden Klima zunehmender Verrohung und mangelnder Achtung vor dem Nächsten sieht sich die Polizei immer häufiger aus der ihr zugewiesenen Beschützerrolle in die hilflose Opferrolle regelrecht hineingeprügelt. Natürlich wollen wir weder einen Obrigkeits-, noch gar einen Polizeistaat. Dennoch muss gewährleistet sein, dass die demokratisch legitimierte (und kontrollierte) Polizeiarbeit auf einem Fundament der grundsätzlichen Anerkennung ihrer Ordnungsfunktion verrichtet werden kann. </p>
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