Westfalenpost: Irre Summe Von Joachim Karpa
Hagen (ots)
Die Bundesländer stellen eine Senkung des Rundfunkbeitrags in Aussicht. Warum? Weil die Zwangsabgabe, die jeder Haushalt in Deutschland seit Anfang des Jahres für das öffentlich-rechtliche Radio und Fernsehen zahlt, irre Überschüsse einspielt. Die Rede ist von Mehreinnahmen von bis zur einer Milliarde Euro. Ein hübsches Sümmchen.
Und die Reaktion darauf fällt so aus, wie sie bei Fragen der Finanzen, nehmen wir die ARD, immer ausfällt: Schweigen im Walde. So als solle niemand etwas von diesem Schatz wissen, halten sich die Verantwortlichen in den Anstalten bedeckt, mimen die Ahnungslosen. Mit der Begründung: Es handele sich um ein laufendes Verfahren, das nicht zu kommentieren sei. Schluss. Aus. Ein geübtes Verhalten.
Dabei ist seit Wochen bekannt, dass die monatliche Haushaltsabgabe von 17,98 Euro enorme Überschüsse einbringt. Wer es nicht weiß: Der Beitragsservice, die Nachfolgebehörde der früheren GEZ, arbeitet unter dem Dach der ARD. Die Beitragsexplosion ist hier kein Geheimnis.
Die Anstalten würden die Geldsäcke am liebsten verstecken. Ihr Verständnis von Transparenz. Mehreinnahmen aber müssen dem Beitragszahler zugute kommen. So die Regelung. Jetzt greift die Politik ein. Wer bekommt was? Weniger für die Anstalten ist für alle mehr.
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