All Stories
Follow
Subscribe to Westfalenpost

Westfalenpost

Westfalenpost: Westfalenpost zum Freispruch für Christian Wulff

Hagen (ots)

<p>Erleichtert! Dieses Wort benutzte Christian Wulff, um zu beschreiben, wie er sich fühlt. 741 Tage nachdem die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren wegen Korruption eröffnet hat, kann Wulff das juristische Kapitel - zumindest vorläufig - zu den Akten legen. Wulff fühlt keinen Triumph. Und keine Genugtuung. Dafür nämlich sind während der gesamten Affäre zu viele Fehler gemacht worden. Am Ende, so scheint es, gibt es keinen Gewinner - aber viele Verlierer.</p><p/><p>Verlierer Nummer eins ist die Staatsanwaltschaft Hannover. Ihr schreibt der Richter ins Stammbuch, einseitig ermittelt und die Dinge aufgebauscht zu haben. Und tatsächlich fragt man sich im Nachhinein, ob es angemessen war, wegen eines Wiesen-Besuchs 105 Tage zu verhandeln. Auf der anderen Seite erwarten wir zu Recht, dass bei einem Anfangsverdacht - und der war gegeben - ohne Ansehen der Person auch gegen den ersten Bürger des Staates ermittelt wird.</p><p/><p>Verlierer Nummer zwei sind die Medien. Sie müssen sich die Frage gefallen lassen, ob die persönlichen und charakterlichen Beurteilungen des Menschen Christian Wulff vor dem Hintergrund des laufenden Verfahrens immer angemessen waren. Das ändert nichts an der Kritik- und Kontrollfunktion, die selbstverständlich wahrzunehmen ist - besonders bei Amtsträgern.</p><p/><p>Trotz des Freispruchs ist auch der ehemalige Bundespräsident ein Verlierer. Aufgrund politischer und kommunikativer Fehler war sein Rücktritt unausweichlich und selbst verschuldet. Ob seine Ehre wieder hergestellt ist, muss er selbst beurteilen. Auf jeden Fall ist er jetzt rechtlich rehabilitiert und kann sich der Zukunft zuwenden. Erleichtert.</p>

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original content of: Westfalenpost, transmitted by news aktuell

More stories: Westfalenpost
More stories: Westfalenpost
  • 25.02.2014 – 20:36

    Westfalenpost: Rektorengehälter

    Hagen (ots) - Wissenschaftsministerin Svenja Schulze fährt schwere Geschütze auf. Indem sie von den involvierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eidesstattliche Erklärungen verlangt, zieht die Sozialdemokratin auch zum eigenen Schutz die Notbremse.Gehaltshöhen sind in Deutschland grundsätzlich ein höchst sensibles Thema. Wo diese gegen den Willen der Empfängers öffentlich gemacht werden, kommt es häufig zu Unmut und Empörung. Jedenfalls wenn sie eine gewisse ...