All Stories
Follow
Subscribe to Westfalenpost

Westfalenpost

Westfalenpost: Weltbischofssynode in Rom

Hagen (ots)

<p>Betet auch für mich", hat Papst Franziskus die Pilger bei seiner Generalaudienz am vergangenen Mittwoch noch eindringlich ermuntert und dabei ganz sicher auch an die nun eröffnete Weltbischofssynode gedacht. Denn ihr Verlauf wird ohne Frage zu einem klerikalen Lackmustest. Schon im Vorfeld der Versammlung fielen entsprechende Vokabeln wie Weichenstellung, Richtungsentscheidung, ja, sogar: Krieg der Theologen.</p><p/><p>Mit seiner weltweiten Umfrage zum brisanten Themenkomplex rund um Ehe und Familie - mit den Stichworten Scheidung, Abtreibung und Homo-Ehe - hat Franziskus nicht nur einen mächtigen Stein ins Rollen gebracht, der schwerlich zu stoppen sein wird. Er hat ja auch bereits die an vielen Bischofssitzen als Realitätsschock empfundene Antwort bekommen, dass nämlich die Kluft zwischen Kirchenvolk und Kirchenleitung in Bezug auf den Alltag von Ehe und Familie kaum größer sein könnte. Die Kirche, allen voran der Papst, muss sich den veränderten Lebenswirklichkeiten nicht nur stellen. Sie muss sich ihnen auch verstehend in Barmherzigkeit öffnen. Sollte Franziskus hier jetzt zaudern, wäre die Enttäuschung rund um den Erdball nicht nur groß, sie wäre fundamental und dramatisch.</p><p/><p>Dass dies im Vatikan längst nicht alle so sehen, so sehen wollen, macht die Situation umso brisanter. Der Papst hat zu Beginn der Synode herausgestellt, dass die geltende kirchliche Lehre nicht das alleinige Kriterium für eine gedeihliche Kirchenzukunft sein dürfe. Schon dies ist ein geradezu revolutionärer Ansatz. Ihm muss nun jene klare Positionierung folgen, die Franziskus bisher immer noch diplomatisch und interpretationsfähig umschrieben hat. Die Zeit des sprachlichen Jonglierens und Taktierens aber neigt sich dem Ende. </p>

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original content of: Westfalenpost, transmitted by news aktuell

More stories: Westfalenpost
More stories: Westfalenpost
  • 05.10.2014 – 17:48

    Westfalenpost: Sparpläne in NRW

    Hagen (ots) - Ausgerechnet der grüne Koalitionspartner verliert in Sachen Haushaltspolitik in NRW offensichtlich die Nerven. Oder zumindest das Zutrauen in die finanziellen Effekte einer vorbeugenden Politik, die richtigerweise in Bildung und Erziehung investiert. Was der NRW-Finanzpolitik fehlt, sind die Spar-Ansätze, die diesen Weg begleiten. Schließlich ist es nicht ausreichend, auf zusätzliche Steuereinnahmen zu hoffen und die Berliner Förderkulisse zu kritisieren. ...

  • 03.10.2014 – 20:29

    Westfalenpost: Urteil im Wisent-Streit

    Hagen (ots) - Das war schon vor der Urteilsverkündung zu vermuten: Wer auch immer scheinbar in seiner Position gestärkt aus dem Prozess vor dem Amtsgericht Schmallenberg hervorgehen würde, hat allenfalls einen Etappensieg errungen. In nächster Instanz wird das Landgericht Arnsberg entscheiden.Dort wird am Rande möglicherweise auch die Frage beantwortet, ob es den Sauerländer Waldbesitzern, die der Kläger letztlich ...

  • 03.10.2014 – 20:28

    Westfalenpost: Tag der Deutschen Einheit

    Hagen (ots) - Eine ganze Generation ist nun aufgewachsen im vereinigten Deutschland. Sie kennt die mörderische und menschenverachtende Trennung mit Stacheldraht und Schießbefehl nicht mehr aus eigenem Erleben. Vielerorts entlang des einstigen Grenzstreifens kann man Ost und West nicht mehr voneinander unterscheiden, und menschlich haben sich Ossis und Wessis mehr angenähert als Ostfriesen und Oberbayern. Wir können ...