Westfalenpost: Das Spiel mit dem Tod Von Joachim Karpa
Hagen (ots)
Ein halbes Jahr liegt der Abschuss des Malaysia-Airlines-Fluges MH17 über der Ukraine zurück. 298 Menschen sterben in der Maschine, die von Amsterdam nach Kuala Lumpur fliegen wollte. Bei der Aufklärung des Absturzes liegt die Wahrheit buchstäblich in Trümmern. Zu viel steht offenbar in diesem brisanten Fall auf dem Spiel. Wer sich näher mit den bisherigen Erkenntnissen der niederländischen Ermittler beschäftigt, muss zu dem Ergebnis kommen: Niemand ist wirklich daran interessiert, diese Katastrophe aufzuklären.
Warum? Weil der Nachweis der Beteiligung Russlands im Zusammenspiel mit den Rebellen zu einer Verschärfung der Krise zwischen Europa und Russland führen würde. Vieles spricht dafür. Nur so lässt sich erklären, warum die US-Regierung mauert und den Ermittlern keine Satellitenbilder vom Abschuss der Boden-Luft-Rakete zur Verfügung stellt. Möglich wäre dies. Die andere Option: Ein ukrainisches Kampfjet nutzt die Maschine mit Wissen der USA als Schutzschild und löst ihren Abschuss aus. Auch das schreit nicht nach Öffentlichkeit.
Die Folge? Die Angehörigen werden nie erfahren, aus welchem Grund ihre Liebsten sterben mussten. Das ist die dreckige Seite der Politik.
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