Westfalenpost: Torsten Berninghaus zum VW-Skandal
Hagen (ots)
Bei VW reißen die schlechten Nachrichten nicht ab. Erst gestern musste der Konzern einräumen, dass es neue Probleme gibt mit einer Software für die Rückgewinnung von Energie, mit der die Autobatterien geladen werden können. Manipulation sei nicht im Spiel, es handele sich nur um einen technischen Fehler, heißt es. Tatsächlich sieht es derzeit so aus, als sei diese neuerliche Panne beherrschbar. Trotzdem trifft sie VW mit Wucht. Denn nur einen Tag zuvor hatten die Wolfsburger so etwas wie Hoffnung verbreitet: Ein großer Teil der manipulierten Diesel-Flotte sei durch neue Software und ein Gitternetz bald wieder Grenzwert-sicher. Da staunt der Laie und fragt sich: Wenn das so einfach ist, warum gingen die Wolfsburger dann das Entdeckungs-Risiko ein? Warum liegt diese Lösung jetzt so rasch auf dem Tisch? Liegt sie auf der Hand oder lagen die Pläne dafür in der Schublade? Oder ist die jetzt präsentierte Wunderheilung möglicherweise eine Mogelpackung mit Nebenwirkungen? Eine Garantie, dass die betroffenen Fahrzeuge nach der Abgaskur noch genauso durchzugsstark und sparsam sind wie derzeit, gibt VW nicht. Man habe das Ziel, so formuliert der Konzern, dass die Leistung nicht beeinträchtigt werde. Überzeugend klingt das nicht.
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