All Stories
Follow
Subscribe to Westfalenpost

Westfalenpost

Westfalenpost: Verhungern oder ertrinken
Kommentar von Martin Korte zur Flüchtlingskrise

Hagen (ots)

Haben wir wirklich geglaubt, das Problem sei gelöst, weil die Balkan-Route versperrt ist? Nein, mit Zäunen rund um Europa lässt sich die Flüchtlingskrise nicht aus der Welt schaffen. Wer das denkt, unterschätzt die Verzweiflung der Menschen, die vor Krieg und Armut fliehen. Sie suchen sich Alternativen.

Lebensgefährliche Alternativen, wie die erneute mutmaßliche Tragödie im Mittelmeer belegt. Zahlreiche Menschen sind wahrscheinlich elendig ertrunken. Warnungen gab es vorher genug, vor allem aus Italien. Dort werden nun die namenlosen Leichen gezählt. Europa im Jahr 2016 nach Christi Geburt.

Angeblich warten in Libyen noch 200 000 Flüchtlinge auf den richtigen Moment für eine Überfahrt. Das wirtschaftliche Elend in Afrika nimmt zu; die Menschen stehen vor der Wahl: verhungern oder ertrinken. Es wird weitere Tote im Mittelmeer geben.

Es ist richtig: Wir können nicht alle Probleme lösen - und wir können auch nicht alle Hilfesuchenden aufnehmen. Aber wir können endlich anfangen, langfristige Lösungen umzusetzen. Bei der Entwicklungshilfe etwa läuft Deutschland seit Jahren den selbstgesteckten Zielen hinterher. (Bei den Waffenexporten übrigens nicht). Wenn wir nicht handeln, sollten wir damit aufhören, die Toten zu beklagen. Das ist heuchlerisch.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original content of: Westfalenpost, transmitted by news aktuell

More stories: Westfalenpost
More stories: Westfalenpost
  • 15.04.2016 – 20:37

    Westfalenpost: Noch ohne Wert Von Carsten Menzel

    Hagen (ots) - Panama hat also dem Druck nachgegeben und will sich künftig am internationalen Austausch von Finanzdaten beteiligen. Das ist ein Teilerfolg des politischen Aktionismus, der nach dem Erdbeben, dass die Veröffentlichung der so genannten Panama-Papiere ausgelöst hat, weltweit ausgebrochen ist. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und seine Kollegen aus Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien ...

  • 15.04.2016 – 20:34

    Westfalenpost: Eine Frage der Staatsräson Von Martin Korte

    Hagen (ots) - Der entscheidende Satz lautet: "Im Rechtsstaat ist es nicht Sache der Regierung, sondern von Staatsanwaltschaften und Gerichten, das Persönlichkeitsrecht und andere Belange gegen die Presse- und Kunstfreiheit abzuwägen." Gesagt hat das gestern Angela Merkel - und sie brachte damit noch einmal das Dilemma zum Ausdruck, in das sie sich auch selbst hineinmanövriert hat. Warum hat die Bundeskanzlerin sich ...

  • 14.04.2016 – 20:58

    Westfalenpost: Lohnende Ziele / Kommentar von Martin Korte zur Sicherheit von Atomkraftwerken

    Hagen (ots) - Es ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit: Warum sollten Terroristen eigentlich davor zurückschrecken, Atomkraftwerke zu kapern oder in den Besitz von Bauteilen für schmutzige Bomben zu gelangen? Sie schrecken vor nichts zurück. Sie sind sogar mit Flugzeugen in Hochhäuser gerast. Egal, ob Jülich nun im Visier der Paris-Attentäter stand oder ...