All Stories
Follow
Subscribe to Westfalenpost

Westfalenpost

Westfalenpost: Kommentar zum 70. Geburtstag von Nordrhein-Westfalen

Hagen (ots)

Seine königliche Hoheit, Prinz William, Herzog von Cambridge, gibt sich heute in Düsseldorf die Ehre. Der 34-Jährige erinnert an das, was die britische Militärregierung 36 Jahre vor seiner Geburt aus der Taufe gehoben hat: das Land Nordrhein-Westfalen. Mit der Verordnung Nr. 46 hat sie die Provinzen Rheinland und Westfalen verheiratet und Düsseldorf zur Landeshauptstadt gemacht. Die Operation Marriage (Unternehmen Hochzeit) liegt sieben Jahrzehnte zurück. Die Menschen damals haben die Geburtsstunde kaum mitbekommen. Es hat sie nicht interessiert. Sie litten unter Hunger, hatten genug mit sich zu tun. Den Briten ging es mit dem Bindestrich-Land darum, im Kalten Krieg eine kommunistische Unterwanderung des Ruhrgebietes zu verhindern. Folglich nahmen sie die ländlichen Regionen wie Eifel, Sauerland, Ostwestfalen und den Niederrhein mit dazu. Ein Kunstgebilde, das es bis heute geblieben ist. Ein NRW-Bewusstsein gibt es nicht. Niemand zwischen Rhein und Weser wird eine Hymne auf die Einheit seines Bundeslandes singen. Wir sind Sauerländer, Siegerländer oder Wittis, um vor der Haustür zu bleiben. Wir in NRW, der Slogan, mit dem die SPD das Land unter Johannes Rau Stimmen fangen und vereinen wollte, ist längst Geschichte. Auf Geburtstagsfeiern wird mit dem Blick zurück gerne gelogen. Schauen wir in die Gegenwart: Unter Rot-Grün hat das Land keinen Schub nach vorne bekommen. Ob Arbeitslosenquote, Pro-Kopf-Verschuldung, Jugendliche ohne Ausbildungsplatz, Ausgaben für Grundschulen, Straftaten oder Staukilometer: NRW bewegt sich im Vergleich mit den anderen Bundesländern auffällig oft im unteren Drittel. Royaler Glanz hilft der Kulisse in Düsseldorf. Mehr nicht.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original content of: Westfalenpost, transmitted by news aktuell

More stories: Westfalenpost
More stories: Westfalenpost
  • 21.08.2016 – 19:21

    Westfalenpost: Zivilschutz-Pläne

    Hagen (ots) - Das überarbeitete Konzept zur Zivilverteidigung, das am Mittwoch vom Kabinett beschlossen werden soll, führt uns vor Augen, was wir so gern verdrängen. Nämlich die wachsende Verwundbarkeit unserer Gesellschaft, die von moderner Infrastruktur abhängig ist. Bereits ein mehrtägiger, großflächiger Stromausfall würde die Trinkwasser- und Lebensmittelversorgung, die Mobilität, das Internet und die medizinische Versorgung zusammenbrechen lassen. Das ist ...

  • 21.08.2016 – 19:19

    Westfalenpost: Olympische Spiele

    Hagen (ots) - Europa ist nicht der Nabel der Welt. Deshalb ist es falsch, die Olympischen Spiele ausschließlich nach westlichen Maßstäben zu beurteilen. Brasilien kämpft als Schwellenland mit Armut, Kriminalität sowie immensen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Problemen. So gesehen waren die Spiele ein Erfolg: Es ist nichts Gravierendes schiefgegangen. Wir haben viele schöne Momente miterleben dürfen. Okay, das Wasser war dreckig, bei vielen Veranstaltungen ...

  • 19.08.2016 – 20:25

    Westfalenpost: Tobias Blasius zum Streit über das Turbo-Abitur

    Hagen (ots) - Die wolle "Betroffene zu Beteiligten machen", hat Schulministerin Löhrmann ihren Führungsstil oft und gern beschrieben. In der Diskussion um das bei vielen Eltern und Schülern ungeliebte "Turbo-Abitur" gerät ihr Regierungscredo an Belastungsgrenzen. Schulpolitik darf sich nicht darin erschöpfen, laufend an "Runden Tischen" Befindlichkeiten von Interessenverbänden abzufragen. Neun Monate vor der ...