Westfalenpost: Nina Grunsky zur steigenden Pendlerzahl
Hagen (ots)
Deutschland ist in Bewegung. 60 Prozent der Arbeitnehmer pendeln täglich. Und es werden mehr. Nicht nur in den teuren Großstädten wie München und Frankfurt, wo es gute Jobs gibt, aber wenige bezahlbare Wohnungen. Auch im ländlichen Südwestfalen ist man ganz schön auf Trab - selbst wenn viele Kommunen in der Region die hintersten Plätze der NRW-Pendlerstatistik belegen (Stand: 2015). Marsberg zum Beispiel mit einer Einpendlerquote von 27,4 Prozent. Oder Sundern mit 28,5 Prozent. Arnsberg mit einer Auspendlerquote von 31,3 Prozent und Plettenberg mit 30,5 Prozent. Auch hier werden Arbeitnehmer zunehmend Fahrt aufnehmen: Die Frauenerwerbsquote steigt, die Zahl der Doppelverdiener nimmt zu. Die Wahrscheinlichkeit, dass beide Partner eine passende Stelle am Wohnort finden und ein Arbeitsleben lang behalten, nimmt ab. Das wird Arbeitgebern in Südwestfalen mehr Beweglichkeit abverlangen. Wenn es mehr Lehrstellen als potenzielle Auszubildenden gibt und mehr Jobs als mögliche Fachkräfte, müssen die Unternehmer ihre Arbeitskräfte zudem von weit her holen - und ihnen den Weg in und durch die Region ebnen. Auf dem sind die Hürden hoch: Schnee und Eis im Winter, im Sommer Trecker auf den Landstraßen, die ausbremsen. Das ganze Jahr über Stau auf den Autobahnen 44 und 45. Folglich sollten Unternehmer, wann immer es möglich ist, noch mehr flexible Arbeitsmodelle anbieten: Präsenztage im Unternehmen und Tage, an denen man von zu Hause arbeiten darf. Um die Gesundheit der Mitarbeiter zu schonen, die Umwelt zu schützen und doch die Wirtschaft nicht auszubremsen, müssen sich alle mehr regen.
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