Westfalenpost: Martin Korte zu den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst
Hagen (ots)
Selten waren die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes in einer besseren Verhandlungssituation als in diesem Jahr: 1. Vergangene Woche teilte das Statistische Bundesamt mit, Deutschland habe den höchsten Staatsüberschuss seit Wiedervereinigung erzielt. Geld scheint also genug da zu sein. 2. Bund, Ländern und Gemeinden fällt es zunehmend schwer, geeignetes Personal zu finden. Weil der Staat vor Jahren immer schlanker werden wollte und Stellen abbaute, fehlen jetzt an allen Ecken und Enden die Fachleute. 3. Die gesellschaftliche Akzeptanz des öffentlichen Dienstes nimmt zu. Dass auch dort die Arbeitsverdichtung steigt, ist kein Geheimnis mehr. Der Staat wird nur dann gute Leute rekrutieren und halten können, wenn er ihnen ein angemessenes Entgelt bezahlt. Am Ende der Tarifverhandlungen muss also ein deutliches Gehaltsplus stehen. Noch besser wäre es allerdings, wenn sich die Tarifpartner auch darauf einigen könnten, die unteren Einkommen überproportional zu berücksichtigen. Beim Thema Gerechtigkeit sollte die öffentliche Hand Vorbild sein.
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