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Westfalenpost: Ein Präsident auf Kriegskurs

Hagen (ots)

Der Abgang von Herbert Raymond McMaster als Nationaler Sicherheitsberater bedeutet nach dem stillosen Rauswurf von Außenminister Rex Tillerson eine weitere Eskalation, die in der internationalen Gemeinschaft Schweißperlen auslösen muss. Zum wiederholten Mal sortiert der Präsident kompetente Gemäßigte aus, die auf der Weltbühne als Stabilitätsanker wahrgenommen wurden. Trump aber ist die Kakophonie von Ratschlägen aus allen Denkschulen und den daraus resultierenden langatmigen Meinungsbildungsprozess leid. Wozu hat man schließlich Instinkte? Trump will, auch weil es innenpolitisch permanent rumpelt und Robert Muellers Russland-Ermittlungen immer bedrohlicher werden, endlich befreit Commander-in-Chief spielen. CIA-Chef Mike Pompeo als Chef im State Departement und John Bolton als Nationaler Sicherheitsberater sind für die geopolitischen Großbaustellen Nordkorea und Iran pures Gift. Sie werden Trump bereitwillig assistieren, um im Mai wider jede Vernunft das Atom-Abkommen mit Teheran zu sprengen. Was eine mühsam austarierte Balance zerstören und die Kriegsgefahr im Nahen Osten rapide steigen ließe. Es ist deprimierend und brandgefährlich: Mit Pompeo und Bolton kehrt Amerika zu einer Rambo-Diplomatie a la Rumsfeld/Cheney zurück, die sich als verheerend erwiesen hat. Vor allem der erzkonservative Nationalist Bolton lässt nach seiner krachend gescheiterten Kurzlaufbahn als UN-Botschafter der Regierung Georg W. Bush bei vielen Schlüsselfiguren in Ost und West den Puls steigen. Ihn als Hardliner zu bezeichnen, ist untertrieben. Bolton ist ein unverbesserlicher Kriegstreiber. Dass die republikanische Partei keine Anstalten macht, Trump in den Arm zu fallen, ist beängstigend.

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