Westfalenpost: Vermeiden statt produzieren
Hagen (ots)
Es gibt Zahlen, die Anlass zur Freude geben. Diese gehört gewiss nicht dazu: 220,5 Kilogramm Verpackungsmüll produziert jeder Deutscher, pro Kopf pro Jahr. Was, über die Menge alleine hinaus, noch mehr Grund zur Besorgnis gibt: Dieser Wert bleibt offenbar nahezu konstant. Und: Deutschland belegt damit einen unrühmlichen Spitzenplatz im europäischen Vergleich. Ein Großteil des Verpackungsmülls geht dabei längst auf gesellschaftliche Trends und veränderte Lebensweisen zurück: mehr Ein-Personen-Haushalte, das Heißgetränk oder der Snack zum Mitnehmen, mehr Convenience-Produkte wie fertig gekochte und in Folie eingeschweißte Lebensmittel und nicht zuletzt der Boom beim Online-Versandhandel. Immerhin: Die Recycling-Quoten sind in Deutschland hoch; ein gewisses Maß an Umweltbewusstsein scheint vorhanden. Das ändert aber nichts am Energieverbrauch bei der Herstellung der oft aufwendigen Verpackungen oder Packungsbeigaben. Guter Abfall ist eigentlich nur der, der von vorneherein vermieden wird. Darauf müssen Anreize abzielen. Und wenn dies nicht hilft, geht es wohl nur über Verbote.
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