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Westfalenpost: Eine Chance Karstadt-Quelle verkauft Immobilien

Hagen (ots)

Von Sven Nölting
Zwei Jahre nach seiner Beinahe-Pleite ist der einst 
unübersichtliche Karstadt-Quelle-Konzern kaum mehr wieder zu 
erkennen. Die Liste der Verkäufe ist lang, sie reicht von der 
Beteiligung am Sportsender DSF über die kleinen Warenhäuser bis hin 
zum Textil-Filialisten Sinn-Leffers. Heute ist der Handelsriese 
wieder rank und schlank, hat mit den drei Säulen Warenhäuser, 
Versandhandel und Touristik klare Strukturen - und auch aus der 
Bilanz ist abzulesen, dass die Sanierung langsam greift.
 Die Managementfehler aus der Vergangenheit hat die neue 
Konzernspitze um Vorstandschef Middelhoff weitgehend korrigiert. Über
den Berg ist Karstadt-Quelle damit allerdings noch nicht - auch nicht
mit dem jetzt abgeschlossenen Immobilienhandel. Solange Gebäude und 
Grundstücke nicht endgültig verkauft sind und der Konzern weiter 
beteiligt ist, hat die präsentierte Rechnung einige Unwägbarkeiten. 
Gewissheit gibt es weder über die Wertsteigerung noch über die 
Mietforderung durch künftige Käufer. Und der Partner Goldmann Sachs 
hat sicher auch nichts zu verschenken.
 Ob die Trennung von den Immobilien für Karstadt-Quelle wirklich ein 
Befreiungsschlag ist, muss sich erst noch erweisen. Die Chance darauf
bietet sie aber allemal. Jedenfalls verschafft die vollständige 
Entschuldung dem Konzern nach langer Zeit wieder echte finanzielle 
Handlungsspielräume. Die gilt es jetzt sinnvoll zu nutzen. Gegen 
(kleinere) Zukäufe ist dabei nichts einzuwenden - klare Priorität 
muss aber die Fortsetzung der Sanierung haben. Denn trotz aller 
Fortschritte schreibt Karstadt-Quelle schließlich noch immer rote 
Zahlen.

Rückfragen bitte an:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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