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Westfalenpost: Steuerzahler im Blick Die Risiken des RAG-Börsengangs

Hagen (ots)

Von Stefan Pohl
Was sind die Zutaten für einen Börsengang? Die Phantasie der 
Anleger anregende Geschäftsfelder, etwa Energie- und Chemie, dazu ein
dynamisch klingender neuer Firmenname, ein solides finanzielles 
Fundament und die Steuerzahler im Hintergrund, falls der Erlös nicht 
reicht, um die Risiken abzudecken - so könnte es sich RAG-Chef Müller
zunächst gedacht haben.
 Doch ganz so einfach ist die Sache nicht, wie sich jetzt 
herausstellt. Der in Wirtschaft und Politik gleichermaßen erfahrene 
Strippenzieher Müller kann zwar eine Rekordbilanz seines Unternehmens
vorweisen, und er hat auch die RAG-Eigentümer davon überzeugt, ihre 
Anteile in eine Stiftung einzubringen. Aber er hatte wohl nicht den 
Widerstand der neuen NRW-Landesregierung auf der Rechnung, mit der 
ihn - anders als mit der alten - keine tränenselige Kohle-Romantik, 
keine Kohle-Seilschaften und Kungel-Runden verbinden. Rüttgers und 
Thoben haben zunächst den Steuerzahler im Blick und machen ihre 
Zustimmung zum Börsengang völlig zu Recht davon abhängig, dass dieser
nicht auf den Milliarden-Folgekosten für Bergbau-Risiken und 
Pensionen sitzen bleibt.
 Denn auch wenn die Erlöse aus dem Börsengang an den Bergbau fließen 
sollen - eine Millionen-Differenz bleibt. Zahlen soll sie die 
öffentliche Hand - warum? Dieses Problem ist rasch zu lösen. Damit 
der Börsengang kein Abenteuer wird.

Rückfragen bitte an:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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