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Westfalenpost: Draußen vor der Tür EU erhöht den Druck auf die Türkei

Hagen (ots)

Von Eberhard Einhoff
Natürlich hätte die EU-Kommission empfehlen können, der Türkei die
Tür zu weiteren Beitrittsverhandlungen zu verschließen. Denn Ankara 
hat bemerkenswert stur versucht, Brüssel zu Zugeständnissen zu 
bewegen. Das musste Konsequenzen haben, aber keine mit 
Endgültigkeitscharakter; die Teilaussetzung der Verhandlungen ist 
berechtigt.
 Ankara erhält noch einmal Zeit zum Nachdenken. Schließlich will die 
Türkei dem europäischen Club beitreten und hat sich deshalb 
verpflichtet, all jene Prüfungen zu absolvieren, die potenziellen 
Mitgliedern auferlegt werden. Das Verfahren hatte durchaus 
verheißungsvoll begonnen, in den vergangenen Monaten jedoch spürbar 
an Energie verloren. Knackpunkt war nun die hartleibig durchgehaltene
Sperrung türkischer Häfen für Schiffe des EU-Mitglieds Zypern.
 Die Krise allein aber der Türkei anzulasten, verbietet sich. Es 
waren schließlich die Zyprer im Südteil der Insel, die vor zwei 
Jahren eine Wiedervereinigung mit dem nördlichen, international nicht
anerkannten türkischen Teil torpediert haben. Das erklärt Ankaras 
Animosität. Gefordert aber sind Fortschritte des Beitrittskandidaten,
nicht nur in diesem Konflikt. Sonst bleibt die Tür geschlossen.

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