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Westfalenpost: Hinter Stoiber? Wie lange bleibt die CSU da stehen?

Hagen (ots)

Von Winfried Dolderer
Die CSU steht hinter Edmund Stoiber. Sie steht vor ihm. Sie steht
um ihn herum. Sie gibt ihm volle Rückendeckung. Ohne Wenn und Aber. 
Stoiber ist und bleibt die Nummer Eins. Er ist und bleibt der 
erfolgreichste Ministerpräsident. Der Trainer des Tabellenführers. 
Und überhaupt: Die CSU erlebt keine Führungskrise. Natürlich nicht. 
Niemals nicht, wollte man es in der landesüblich doppelten Negation 
formulieren.
 Das alles und noch viel mehr ist gestern in München und Kreuth 
gesagt worden. Sicher ist: Wer von den Seinen so krampfhaft gestützt 
werden muss, kann schon längst nicht mehr alleine stehen. Man erlebt 
das alles ja auch nicht zum ersten Mal, dass ein Regent sich selbst 
für unentbehrlich hält, ohne zu bemerken, dass er mit dieser Ansicht 
zusehends vereinsamt.
 Was Stoiber betrifft: Der Makel, den er nicht mehr loswird, ist 
seine Flucht aus der Bundespolitik. Er hat damit nicht nur die 
Karrierehoffnungen einiger namhafter Gefolgsleute ramponiert, er hat 
vor allem das stolze Bayern blamiert. Es ist ja auch längst nicht 
mehr eine einzelne Kritikerin, die seiner Kaprizen und Eigenheiten 
müde ist. Danke, Edmund, es reicht - so denken zwei Drittel der 
Wähler, und wenn eine Partei für solche Befunde sensibel ist, dann 
die CSU. An Sentimentalität im Umgang mit Führungsleuten, denen sie 
die Sicherung der Macht nicht mehr zutraut, leidet sie nicht. Also: 
Die CSU steht hinter Stoiber? Und dieser selbst? Schon am Abgrund? 
Dann reicht ja ein Schubs.

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