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Westfalenpost: Aus der Schusslinie TUI-Tourismussparte abgespalten

Hagen (ots)

Von Stefan Pohl
Es ist schon paradox: Obwohl die Menschen im reichen Mitteleuropa 
ein unwiderstehliches Fernweh gepackt zu haben scheint, hat die 
Tourismus-Branche schon bessere Zeiten gesehen. Das liegt zum einen 
am Niedergang der klassischen Alles-aus-einer-Hand-Pauschalreise - 
vor allem jüngere Kunden stellen sich Flug, Hotel, Mietwagen und 
Ausflüge oft im Internet individuell zusammen -, aber auch an der 
immer wieder neu aufflackernden Terrorangst. Der Tourismus ist 
krisenanfälliger geworden.
 Das hat auch der TUI-Konzern leidvoll erfahren müssen, der wegen 
seiner ebenfalls ertragsschwachen Schifffahrts-Sparte mittlerweile in
die roten Zahlen gerutscht ist. Dessen Chef Frenzel, die TUI-Rolle 
als Übernahmekandidat sowie den ewigen Ärger mit aggressiven 
Finanzinvestoren leid, die die Aufspaltung des Konzerns forderten, 
hat sich nun aus der Schusslinie bewegt und eine abgemilderte Form 
der Zerschlagung gewählt. Die mit dem feinen Anbieter First Choice 
verschmolzene Tourismus-Sparte wird von London aus von einem Briten 
geführt, auf der Insel wird auch der lästige Stellenabbau realisiert.
Frenzel kann sich auf Schifffahrt konzentrieren.
 Ob die Rechnung aufgeht, ist schwer zu sagen. Man sollte die 
Hoffnung nicht zu hoch hängen, dass die Gewinne plötzlich wieder 
explodieren. Das Geschäftsmodell von First Choice ist nicht ohne 
weiteres auf ein Vergnügungs-Dickschiff wie TUI übertragbar.

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Telefon: 02331/9174160

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